Die WunderBar – ein Ort der Kreativität, Verbundenheit und Potentialentfaltung - mitten in einem „sozialschwachen“ Quartier?
Sozialschwach? Was soll diese würdefreie Vokabel denn überhaupt heißen? Und welche ENT-Wicklungschance haben ein Quartier und seine Menschen, wenn sie sich in dieser Weise beschrieben und zum Objekt machen lassen (müssen)?
Sozialschwach? Was soll diese würdefreie Vokabel denn überhaupt heißen? Und welche ENT-Wicklungschance haben ein Quartier und seine Menschen, wenn sie sich in dieser Weise beschrieben und zum Objekt machen lassen (müssen)?
Ich bin Carolin, lebe in einer Mittelstadt im Ruhrgebiet und beschäftige mich beruflich und privat mit dem Thema Stadt- und Quartiersentwicklung und den Möglichkeiten der Potentialentfaltung für alle Menschen in ihrer Subjekthaftigkeit. Gemeinsam mit einigen anderen Mitwirkenden entwickelte sich unsere Überzeugung, dass ein kleiner Raum der würdevollen Verbundenheit neue Möglichkeiten der Entfaltung schaffen wird. Es braucht einen Ort fernab von Bürokratie, hierarchischen Strukturen und Kommerz, an dem wunderbare, inspirierende Ideen und kreative Menschen liebevoll zusammentreffen – um ihre Würde und ihre Potentiale im Austausch miteinander zu erkennen und zu entfalten. Auf diese Weise wächst dann hoffentlich eine bunte Werte-Gemeinschaft, in der jedes Individuum gesehen und in seiner Einzigartigkeit geschätzt werden kann.
In meiner Vorstellung ist dies ein Ladenlokal mitten im Geschehen, in dem z. B. gemütliche Sessel dazu einladen, ein inspirierendes Gespräch zu führen. Ohne Konsumzwang, ohne Termin und einfach so - weil ein Schwätzchen eben einfach so nett ist.
Und weil wir ganz besonders das aufmerksame und zugewandte Zuhören und Wahrnehmen unseres Gesprächspartners in unserem trubeligen Alltag fast schon verlernt haben.
Zuhören hat aber sehr viel mit Würde zu tun! Deshalb trifft man hier auf ein offenes Ohr (im Grunde sind es ganz viele verschiedene Ohren), es gibt zukünftig kreative Workshops und Aktionen, die die Menschen wieder ins Gespräch bringen, zum Mitmachen und Gestalten aktivieren. Ganz besonders sind hier auch die Kinder angesprochen und gleichzeitig die Senioren – sie können voneinander so viel lernen und sich gegenseitig schenken. Dieser Raum könnte auch das „Wohnzimmer“ der Regionalen Würdekompassgruppe werden, oder realer Treffpunkt für Angebote der liebevoll.jetzt-Initiative.
Von diesen Initiativen können Angebote und Impulse eingebracht werden. Ich wünsche mir, dass es dann irgendwann zur liebgewonnenen Gewohnheit wird, mal eben "rein zu schauen", zu stöbern, auszuruhen - eben auch, weil dort jemand da ist zum Quatschen, Netzwerken, oder um neue kreative Ideen auszuhecken – vielleicht sogar mal eine kleine Quartiersaktion mit Kunst der Bewohner*innen zum Thema „Was macht mich einzigartig, wunderbar?“ oder „Wie zeigt sich meine eigene Würde“?
Es gibt so viel Potential in der Gemeinschaft, so viele tolle, kleine, unkonventionelle, hilfreiche, menschliche oder einfach nur schöne Ideen. Für die Menschen, für das Quartier, die Gemeinschaft und ihr Zuhause.
Diese Ideen warten nach so langer Zeit der Isolation gerade vielleicht nur darauf, einmal ausgesprochen zu werden, haben aber vielleicht bislang keinen Anfang, nicht den ersten Schritt oder die passenden Mitstreiter gefunden. Gemeinsam mit hier vor Ort lebenden, engagierten Menschen gibt es mit der Idee der WunderBar die geteilte beste Hoffnung: Dass Kreative, Kunstschaffende oder einfach aktive Menschen ihre Talente und Fähigkeiten mit Anderen teilen - z. B. bei Abenden mit Malerei, Musik, Essen, Kultur, guten Gesprächen und mit Literatur und Wissen. Und mit Spaß am Tun und am Mitmachen.
Jeder, wie er kann und möchte. Als Impuls und Einladung an alle noch Suchenden.
So wird die WunderBar zur HörBar! Und hoffentlich immer öfter auch zur MachBar!
Ich würde mich deshalb sehr freuen, wenn es hier Menschen gibt, die vielleicht bereits einen ähnlichen Ort geschaffen haben und mir mit ihrer Erfahrung beim Start (und den vielen Fragen zu Themen wie Finanzierung, Strukturen, Rechtliches etc.) weiterhelfen können.
Oder die gemeinsam mit uns überlegen und netzwerken möchten, um diese Idee (auch als Modell für weitere dieser Orte?) weiterzuentwickeln.
Ich möchte meinen Teil dazu beisteuern, indem ich heute mutig bin und hier beginne, damit wir diesen wunderbaren Ort erschaffen können.
Ganz frei nach Gandhi: Sei du selbst die Veränderung, die du dir erhoffst…
Am 10. März 2023 findet der erste Workshop statt:
Aktueller Bericht im Hertener Anzeiger vom 27.04.2023
Was benötigt wird
- Netzwerk
- Mutige Menschen
- Freude am Tun
- Ideen
- Örtlichkeit
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