Wozu engagierst du dich im Würdekompass?
Seit ich auf dem Weg bin, mir meiner eigenen Würde bewusster zu werden, fühlen sich viele Dinge für mich mehr und mehr stimmig an. Ich fühle das Wachsen einer inneren Stärke, ich fühle mich freier, Ängste des täglichen Lebens beginnen zu verschwinden, Vertrauen in das Leben entsteht.
Doch auf einmal tut es auch bis tief ins Innere weh zu sehen, wie wir Menschen mit uns und mit anderen umgehen. Meine Erkenntnis – wie das Bewusstwerden der eigenen Würde uns Menschen positiv verändern kann – stimmt mich trotz aller Schwierigkeiten in unserer Gesellschaft optimistisch. Das Bewusstwerden der eigenen Würde gibt uns die Chance, unser Leben zu verändern.
Mit meinem Engagement im Würdekompass möchte ich Menschen "aufwecken" (einladen, inspirieren und ermutigen), sich ihrer eigenen Würde wieder bewusster zu werden, sich auf die Suche nach ihrem inneren Würdekompass zu begeben – und somit hoffentlich auch ähnlich positive Erfahrungen für sich selbst zu erleben wie ich und dadurch auch im Miteinander. Somit verändern sich langsam unser Miteinander in unserer Gesellschaft.
Wenn wir uns unserer eigenen Würde wieder bewusster werden, gehen wir mit uns und anderen auch wieder würdevoller um. Durch Austausche und Aktionen in Würdekompass- und in Themengruppen laden wir Menschen ein, sich ihrer eigenen Würde wieder bewusster zu werden und dieses dann nach außen - in ihre Familien, Nachbarschaft, Kollegen zu tragen. Das betrifft die verschiedensten Themen des Alltags. So entsteht eine Bewegung, um in unserer Gesellschaft das Bewusstsein für unseren inneren Würdekompass, das Empfinden und die Vorstellung von Würde zu stärken.
steffi.abusalah@wuerdekompass.org
Kommissarische Schatzmeisterin
Als ich im Februar 2018 den Aufruf „Es geht um unsere Würde“ sah, war mir klar: ich bin dabei. Ich begegnete seither auf dieser Reise wunderbaren Menschen mit einem gemeinsamen Anliegen. Die Ausgestaltung ist dabei so vielfältig und bunt, wie die Menschen selbst.
Wer bin ich? Eine Suchende mit wachsender Verbindung.
Diese Suche begann am 17. September 1967. Ein paar der Haltestellen seien hier angemerkt:
„Schulsystemversagerin“ mit ´ner 5 in Chemie und Physik, ´ner 4 in Mathe mit anschließender Potentialentfaltung in Höhen und Tiefen, mal in Mikroschritten, mal mit einem Dammbruch.
Biologielaborantin, Umweltanalytik, Studienrätin für Chemotechnik an Berufsbildenden Schulen, Geburtshelferin des Bildungsgangs BioteQ in Neumünster, Mutter, Frau.
Auf dem Weg ist mir bewusst geworden, dass es ein paar Punkte gibt, die nicht nur Haltestellen sind, sondern ganz zu meinem Wesen gehören. So bin ich ein Mensch mit hoher Affinität zu H2O, eine Bestaunerin der Brücke zwischen Quantenphysik und Philosophie und überzeugtes Nordlicht. Ich bin eine Liebhaberin der Stille in der Natur und ich bin Mensch.
Ganz deutlich spüre ich die große Veränderung in der Menschheit, jetzt in diesem Jahrhundert. Als Biologielehrerin habe ich mich früher oft gefragt, was uns die Evolution eigentlich noch bescheren könnte in einer Zeit, in der wir die Umwelt an uns anzupassen in der Lage sind. Heute bin ich davon überzeugt, dass wir dabei sind, einen Bewusstseins-Quantensprung zu tun. Dazu lädt uns die globale Krise nicht nur geradezu ein, sondern sie bewirkt ihn möglicherweise. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Ich weiß, dass wir Berge versetzen können.
Dass ich die wichtigsten Berge allerdings in meinem Inneren finden würde, ist mir noch nicht so lange klar. Diese inneren Berge lassen sich umschreiben mit langjährigen Verwicklungen, aus denen ich mich entwickeln kann. Der Weg der Transformation, so wird mir immer klarer, ist nicht Veränderung im Sinne eines Schalter-Umlegens, sondern Verwandlung. Dafür geht der Weg zunächst einmal „zurück“ zum Kern, zur Quelle, zum Meer der Millionen Möglichkeiten. In der Biologie des Menschen ist das der Zustand der Totipotenz der wenigen Zellen nach der Befruchtung. Die Spezialisierung, die Differenzierung in die einzelnen Gewebe erfolgt durch „Abschalten von DNA-Abschnitten“. Heute lassen sich auch hochdifferenzierte Körperzellen wieder in diesen totipotenten Urzustand versetzen, sodass die Zellen sich dann in eine völlig neue Richtung differenzieren können.
Auf mich als Mensch übertragen heißt das:
Mein Kern ist mein „Ich“, das einzigartige, das ich seit der Befruchtung bin. Die Quelle der Kraft, der Energie ist das Leben selbst, das leben will. Es gibt so vieles, das dieses „Ich“ erfahren hat an Widrigkeiten, sodass ich in der Unbewusstheit des Kind-Seins Überlebens-Strategien aufbauen musste, die zu einer ganzen Wohngemeinschaft von versehrten inneren Anteilen heranwuchsen. Diese Überlebensstrategien verdecken meinen wahren Kern. Und es gibt nur einen, der sich zu diesem wahren, unversehrten Kern zurückbuddeln kann: das bin ich. Das geschieht mit Hilfe vieler anderer Menschen, über Einladung, Ermutigung und Inspiration, aber auch über gesunde Abgrenzung zu allem, was diesem Leben unzuträglich ist. Die Neuausrichtung besteht für mich darin, sehr achtsam zu verstehen, wann und warum ich mich selbst oder andere zum Objekt gemacht habe oder mache, und gleichzeitig mich dafür nicht selbst zu verurteilen. All das geht nicht von heute auf morgen, aber die Suche lohnt sich.
Würde ist für mich mein Dasein aus diesem wahren unversehrten Kern und meinen gesunden Anteilen heraus, unter liebevoller Annahme all der Wollknäule.
Ich gehe los und stricke mir daraus eine Mütze, mit Bommel!
Ich bin Gründungsmitglied des Würdekompass e.V. und ich freue mich, mit den Menschen im Verein und der Initiative einen Raum zu gestalten, in dem wir gemeinsam erfahren, wie gut Begegnung sich anfühlt.
anik.kaehler@wuerdekompass.org
Was bedeutet für Dich Würde?
Der Versuch Würde in knackigen Worten zu beschreiben, würde aus meiner Sicht scheitern, weil unter anderem die Gefühle nicht vermittelt werden können. Ein Beschrieb wäre eine Momentaufnahme, wie zum Beispiel ein Foto einer Tanzgruppe. Das Wichtigste ist erkennbar, jedoch fehlt die Bewegung. Um beim Bild der Tanzgruppe zu bleiben und trotzdem einen Versuch zu wagen hier ein paar Gedanken:
Ein Tänzer achtet auf seine Haltung und seine Bewegung. Die Innere Haltung und der Umgang mit sich selbst entspricht der Selbstwürde im Leben.
Kommen weitere Tänzer/innen dazu, kann ein Austausch oder sogar etwas Gemeinsames entstehen. Dabei achtet der Tänzer steht’s auf seine eigene Haltung und Bewegung und gleicht diese mit der Gruppe ab. Es ist eine Balance zwischen Innen und Aussen, wobei der Ursprung im Innern liegt. Wenn ich mich in das Bild der Tanzgruppe hinein fühle, komme ich meinem Bild der Würde näher. Wie geht es Dir dabei?
Welche Chancen siehst Du für die Würde in Zukunft?
Für mich ist die Würde ein Kompass für zukünftige Entwicklungen. Religionen, politische Einstellungen oder wirtschaftliche Interessen fallen weg und der Mensch wird zum Subjekt. Vielleicht ist die Würde ein gemeinsamer Nenner, worauf sich heterogene Gruppen einigen können? Da die Würde so umfassend ist, bietet sie auch Raum für die ganze Mit- und Umwelt. Dies zeigt sich ja bereits in den verschieden Themengruppen. Daher finde ich die Würde ein wunderbarer Kompass fürs Leben.
mario.spichiger@wuerdekompass.org
Seit mehreren Jahren begleiten mich Gerald Hüthers Ansichten und inspirieren mich auf meinem persönlichen Weg und meiner Weiterentwicklung.
Als ich sein Buch „Würde“ las und ich hier von der Würdekompass-Initiative erfuhr, wollte ich mich zu diesem Thema mit Menschen verbinden und ein Stück weit gemeinsam gehen. Denn schon Martin Buber schrieb 1923 „Der Mensch wird am Du zum Ich“. Und somit eröffnete sich für mich ein weiterer Raum für Erfahrungen und intensive zwischenmenschliche Begegnungen und Zusammenspiele.
Mir liegt die gleichwürdige Beziehung zwischen zwei Menschen ganz besonders am Herzen. Das ist mein persönliches Anliegen in all meinen Begegnungen tagtäglich, sei es mit meiner Familie, mit Menschen in meiner Arbeit, Nachbarn und Menschen denen ich zufällig begegne.
Das spannende dabei ist, dass ich mir immer wieder selbst begegne. Gerade in intensiven Dialogen und Konflikten kann ich meine Gedanken und die darunter liegenden Gefühle spüren und bewusst wahrnehmen und meinen inneren Kompass immer wieder ausrichten. Dabei gibt es so viel zu entdecken und Lebendigkeit zu fühlen. Das ist für mich Leben pur. Das ist der Grund, warum ich bin.
Als ich 2015 anfing, mich mit vielen Dingen wie Finanzsystem, Schulsystem, Gesundheitssystem und weiteres zu beschäftigen, stieß ich auf Videos von Gerald Hüther. Erst Ende 2018 meldete ich mich als Mitglied in der Akademie für Potentialentfaltung. 2019 nahm ich Kontakt mit der Initiatorin der Würdekompassgruppe in Aachen auf und saß einige Monate später bei einem Vortrag von Gerald Hüther in Aachen. Zwei Jahre später wurde ich einer von 3 Initiatoren der Würdekompassgruppe Aachen und nun bin ich seit 2022 als Beisitzer im Vorstand des Würdekompass e.V.
Viele Jahre lange war ich in mindestens fünf Vereinen tätig, nicht immer gleichzeitig, aber intensiv. In all diesen Vereinen gibt es meistens würdelose, Ego-Typen, schwierige Charaktereigenschaften von Vorstandsmitgliedern, die sich untereinander bekriegen.
Würdekompass e.V. ist da ganz anders. Heute sage ich, wenn es wert ist, in einem Verein Mitglied zu sein und gerne mich einzubringen, dann ist es Würdekompass e.V.
Hier habe ich nicht nur freundliche und nette Menschen kennengelernt, sondern auch Mitglieder, die andere respektieren, so wie sie sind. Das ist aus meiner Sicht sehr würdevoll.
Mit zwei Standbeinen werde ich also im Verein tätig sein. Auf der einen Seite mich weiterzuentwickeln in meiner Persönlichkeit und auf der anderen Seite, mein Know-how von Medien und Video, also das Verarbeiten von Video und Audioproduktionen.
rainer.michels@wuerdekompass.org
Warum ich mich im Würdekompass engagiere …
Im April 2018 besuchte ich in der Berliner Urania die Veranstaltung „Würde als Kompass für das Leben“. Die Referenten waren Gabriele Frick-Baer, Udo Baer und Gerald Hüther. Die Vorträge und Diskussionen haben mich zutiefst berührt. So bin ich auch auf den Würdekompass aufmerksam geworden und wirke fast von Anfang an in der Initiative mit.
Ein würdevoller, gleichwürdiger Umgang mit mir und anderen - das ist in meinen Augen die Grundlage für ein erfülltes und nachhaltiges Leben … und die einzige Chance, die wir haben, wenn die Welt, in der wir leben, (wieder) lebenswerter werden soll.
Schaffe ich das immer, mit mir und anderen würdevoll umzugehen? Nein - doch durch die Reflexion der Situationen, in denen mir das schlechter gelungen ist, schaffe ich die Grundlage dafür, es beim nächsten mal besser zu machen. Und ganz nebenbei bearbeite ich damit innere Konflikte oder „Baustellen“ und finde mehr und mehr in meine Mitte.
Mit meinem Engagement im Würdekompass e.V. möchte ich einen Beitrag dazu leisten, unsere Welt für jeden würdevoller zu gestalten.
barbara.westphal@wuerdekompass.org
“Eine Bewegung zur Stärkung des Empfindens, der Vorstellung und des
Bewusstseins unserer eigenen Würde. Nicht in der Theorie, sondern im täglichen Zusammenleben”
Ich hätte damals, bei der Gründung der Würdekompass-Initiative nicht zu hoffen gewagt,
dass daraus eine so starke, sich überall im Land ausbreitende Bewegung wird. Zusammen mit
Michael Beilmann ist es gelungen, aus einem kleinen Flaggschiff eine ständig wachsende Flotte
entstehen zu lassen. Daran hat Michael einen bedeutenden Anteil und ich bin sehr dankbar, dass er
sich damals darauf eingelassen und die Initiative so gut vorangebracht hat.
Jetzt ist es allerdings an der Zeit, dass nicht mehr länger ein Flaggschiff die Richtung darüber bestimmt,
wie die Reise weitergeht, sondern ihr, die Mitglieder der Regionalgruppen, die Mitwirkenden der Themengruppen,
und auch jede und jeder, der sich unserer Initiative angeschlossen hat. Der Verein mit dem neu
gewählten Vorstand ist jetzt also eher eine Art „Versorgungsschiff“ der Initiative. Wohin die Reise
geht, wird nicht durch einzelne Personen im Vorstand, auch nicht durch den Verein, sondern durch das
ein Stück weiter oben so schön fett gedruckte Anliegen bestimmt, das wir alle gemeinsam verfolgen.
Das gefällt mir sehr gut, denn sich seiner eigenen Würde bewusst zu werden, bedeutet ja, sich fortan
nicht mehr als Objekt der Erwartungen, Belehrungen, Maßnahmen und Anordnungen anderer zur
Verfügung zu stellen. Das ist nicht immer leicht, aber es lohnt sich, es immer wieder zu versuchen.
Und es geht deutlich besser, wenn man sich mit vielen anderen auf diesen Weg macht. Dafür will die
Würdekompass-Initiative möglichst vielen Menschen eine sehr praktische und leicht umsetzbare
Möglichkeit bieten. Ich freue mich, wenn uns das gelingt und wenn der neue Vorstand als unser
„Versorgungsschiff“ von uns allen, so gut wir es vermögen, unterstützt wird.
Was ist Würde für dich?
„Menschliche Würde geht über die Identität hinaus – bedeutet: Glaubenssätze, feste Überzeugungen und Bewertungen transformieren sich im Bewusstwerdungsprozess zur eigenen gelebten Würde“.
Welche Chancen siehst du für Würde in Zukunft?
In den drei Jahren der Aufbauzeit von Initiative (danke Gerald für die Gedanken in deinem Buch) und des Vereins, sowie in den letzten 1,5 Jahren als Mitbegründer und Vorsitzender des Würdekompass e.V. , durfte ich mich in vieler Hinsicht weiter-entwickeln, wunderbare Menschen kennenlernen und mich dem Thema über Gespräche, Meinungsverschiedenheiten, Freude und auch Enttäuschungen widmen.
Würde.Macht.Sinn. - mit dieser Haltung blicke ich nun auf viele Gruppengründungen zurück. Oft äußerte sich dort eine Sehnsucht etwas Fassbares oder etwas für mich Unerreichbares mit 'Würde' zu erreichen.
So glaube ich jetzt, dass unser damaliges Vorhaben an Aktualität noch zugenommen hat. Wir wollten etwas Wirkungsvolles durch Selbstwirksamkeit in gelebten individuellen Gemeinschaften aufbauen. Yvonne Nagel hat das Bild der Flotte geprägt, das ich hier aufgreife. Mir wird immer klarer, dass der Ansatz vor allem dann gelingen wird, wenn sich die einzelnen Schiffe einer Flotte (Würdekompass-Gruppen) selbstwirksam aufstellen, und gleichzeitig von einer agil organisierten Vision des Größeren (ein Flagschiff) getragen wird. An diesem holarchischen verstandenen Ansatz werde ich weiter arbeiten, und mit großem Wohlwollen dem Vorstand und Verein bei Bedarf zur Verfügung stehen.
Denn ich stehe weiter für die Vision einer langsam und beständig wachsenden Bewegung, für die der Verein das Gefäß und verschiedene Aktivitäten wie WK- und Themengruppen den Inhalt darstellen. Ein solches Ansinnen gelingt meiner Ansicht nach vor allem dann, wenn auf zu große Ideale, Ideologien und Retroromantik einer guten alten Zeit weniger Wert gelegt wird. Denn ein erheblicher Wandel bestimmt unsere Zeit, und die Qualität in der gelebten Zeit gibt dem Possibilismus (Möglichkeitsräume unabhängig von Bewertung schaffen) Raum.
Daher bin ich dankbar, das der neue Vorstand sich jetzt, der leider oft vernachlässigten Aufgabe stellt, die ca. 130 Würdekompass-Gruppen und rd. 4.500 Interessierten am Newsletter stärker in den Fokus zu nehmen.
Meine Anliegen wird es weiterhin sein einzelne Projekte auszugestalten. Dazu gehören:
So war und ist der 'Würde-Weg' das Fluidum in meinem Leben, das sich aus meiner Persönlichkeitsentwicklung und den verschiedenen beruflichen wie privaten Erfahrungen ergeben hat.
Übrigens, viel Glück, gutes Gelingen und ein ausgewogenes Händchen euch als Vorstand :-).
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der als Initiative auf viele helfende Hände angewiesen ist. Von der eigenen Mitarbeit über Partnerschaften und finanzieller Unterstützung. Denn nur gemeinsam können wir uns zu einer wirkungsvollen Bewegung entwickeln.
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